Soulkitchen-Exil darf noch einen Monat bleiben

Das Soulkitchen-Exil hat einen Monat Aufschub bekommen. Wie Jan Zunke, Chef der Sprinkenhof AG, den Kulturunternehmern am Donnerstagnachmittag auf der Brachfläche mitteilte, müssen Halle und Fläche erst Anfang Oktober geräumt werden. Voraussetzung ist, dass das Soulkitchen-Kollektiv eine Sondernutzungsgenehmigung beantragt und sich an die darin festgelegten Regeln hält. Mathias Lintl sieht darin kein Problem – und plant schon den nächsten Monat am Veringkanal.

„Es war ein kooperatives Gespräch“, sagt Mathias Lintl nach der Begegnung mit Jan Zunke auf dem Soulkitchen-Exil. Die rund vier Wochen Aufschub bis zur geplanten Räumung gäben auch der Stadt mehr Zeit, auf die Petition des Soulkitchen-Teams zu reagieren und über die Zukunft am Veringkanal zu beratschlagen. Über den letztendlichen Räumungstermin entscheidet die Finanzbehörde, der Halle und Gelände gehören. Was sie nun zu der Fristverlängerung bewogen hat und ob die Petition dabei eine Rolle spielt, verriet Jan Zunke nicht, wie Mathias Lintl sagt. Wohl aber machte der Sprinkenhof-Chef deutlich, warum weitere Konzerte und Partys auf dem Soulkitchen-Exil nur mit Genehmigung machbar seien. Denn bei Feiern ohne Erlaubnis könnten die Eigentümer der Fläche selbst Ärger bekommen. Das sieht auch Mathias Lintl ein. „Es muss alles rechtlich einwandfrei sein“, sagt er. „Vor allem bei der akustischen Außenwirkung.“

Die Musik vom Soulkitchen-Exil soll niemanden stören – darum geht es vor allem in den Auflagen, die die Kulturveranstalter einhalten müssen, um die Genehmigung zu bekommen. Besonders Nachts, also von 22 Uhr bis 6 Uhr morgens, gelten strenge Lärmschutzregeln. „Und wenn wir mehr Leute sind, brauchen wir mehr Toiletten“, sagt Mathias Lintl. Beides sei kein Problem. „Wir sind zuversichtlich, dass wir die Auflagen einhalten können“, sagt er.

Oktoberfest der anderen Art

Für den letzten Monat im Exil haben die Soulkitchen-Macher schon Pläne geschmiedet – vor allem für ihren Abschied von der Fläche. Eine gute Woche lang wollen sie ihre spezielle Art von Oktoberfest feiern. „Es wird ein bisschen rockiger und trashiger“, verrät Mathias Lintl. „Aber Dirndl und Blasmusik wird es trotzdem geben“. Am Samstag, 21. September, soll das Fest beginnen – wie das Original auf der Münchner Wiesn – und bis Sonntag, 29. September, andauern. Ideen für Veranstaltungen vor und während des Oktoberfests entstehen nahezu jeden Abend, wenn sich die Macher am Kanal treffen. Nur für danach sei kein Exil-Programm mehr geplant, sagt Mathias Lintl. „Es wird definitiv das letzte Wochenende hier auf dem Platz sein.“

Statt übriggebliebene Musikanlagen, Barausstattung und Dekoration aus der Halle zu schleppen, wollen die Kulturunternehmer nun auch am kommenden Wochenende feiern. Für Freitag sind bereits Konzerte von sieben Wilhelmsburger Liedermacherinnen und Liedermacher angekündigt: R. J. Schlagseite, Chats with Rats, Jantje, Marek Merla, Jürgen Ufer, Elmar Förster und Derya Yildirim wollen auftreten. Auch weitere Musiker von der Insel sind willkommen, sagen die Veranstalter. Am Samstag soll das Barpersonal des Exils ran, kündigt Mathias Lintl an: Alle, die mal eine Thekenschicht absolviert haben, müssen Musik auflegen.

von Annabel Trautwein

 

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