Es hat geklappt: Eine Familie aus der Notunterkunft für Flüchtlinge am Karl-Arnold-Ring ist seit Montag bei Wilhelmsburgern zu Gast. Mehrere Menschen aus dem Stadtteil und darüber hinaus haben auf den Aufruf bei WilhelmsburgOnline.de reagiert und ein Zimmer oder gleich eine ganze Wohnung angeboten. Die syrisch-palästinensische Familie kann sich nun einige Tage lang in einem eigenen Gästezimmer von den Strapazen der Flucht und der Notunterbringung erholen.
Ein geschützter Raum, um zur Ruhe zu kommen – das hatten sich die Eltern für sich und ihre kleine Tochter gewünscht. In der Notunterkunft am Karl-Arnold-Ring in Kirchdorf-Süd lebten sie zu dritt mit zwölf anderen Personen in einem Zimmer. Die Enge und der Mangel an Privatsphäre macht vielen Flüchtlingen in der ehemaligen Schule zu schaffen. Ein paar Tage Auszeit würden ihnen sehr helfen, um zur Ruhe zu kommen, erzählte der Familienvater im Gespräch mit WilhelmsburgOnline.de. Der Kontakt kam spontan auf der Straße im Quartier zustande.
Mehrere Menschen bieten Zimmer oder ganze Wohnungen an
Nachdem die Redaktion geklärt hatte, dass einem Besuch bei Gastgebern in Wilhelmsburg rechtlich kein Problem darstellt, lief ein Aufruf über WilhelmsburgOnline.de: Wer hat zu Hause Platz für eine geflüchtete Familie, die Ruhe braucht? Sofort trafen die ersten Antworten ein. Mehrere Familien in Wilhelmsburg waren bereit zu helfen, manche boten sogar ihre Wohnung an, obwohl sie selbst gar nicht zu Hause waren. Auch aus anderen Stadtteilen meldeten sich hilfsbereite Menschen als Gastgeber an.
Nach Rücksprache mit allen Beteiligten und den Verantwortlichen in der Flüchtlingsunterkunft ist die Familie nun bei einer Wilhelmsburger Familie aus dem Reiherstiegviertel zu Gast. Die erste gemeinsame Zeit sei gut und angenehm verlaufen, berichtet die Mutter der Gastgeber-Familie. Die Gäste hätten darauf bestanden, schon am ersten Abend für alle zu kochen. Auch die Kinder spielen bereits zusammen.
WilhelmsburgOnline.de bedankt sich bei allen Beteiligten für die gelungene Aktion: Herzlichen Dank an alle, die ihre Räume angeboten haben, für die großartige Gastfreundschaft. Danke an die städtischen Behörden und Institutionen, dass sie diese Art der Nachbarschaftshilfe so unbürokratisch und unkompliziert ermöglicht haben. Und Danke an die geflüchtete Familie für ihre Offenheit, den angenehmen Kontakt und ihre Geduld. Die Redaktion ist weiterhin offen für Angebote von Gastgebern unter redaktion@wilhelmsburgonline.de und wünscht allen auf der Elbinsel ein positives Miteinander. Auf gute Nachbarschaft!
(atw)
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