Präsident Joachim Gauck eröffnet die Gartenschau

„Die internationale gartenschau ist hiermit eröffnet!“ Mit diesen Worten hat der deutsche Präsident Joachim Gauck die igs in Wilhelmsburg für Besucher freigegeben. Gaucks Auftritt auf der Elbinsel bildete den Höhepunkt eines bunten Bühnenprogramms, zu dem rund 1.500 Gäste und Journalisten eingeladen waren. Zuvor ließen Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und igs-Chef Heiner Baumgarten die Stadt Hamburg und ihre Gartenschau hochleben. Auch die Elbinsel sollte etwas von dem Glanz der Metropole abbekommen: als Musterbeispiel für die grüne, internationale Stadt der Zukunft.

Wie die Tradition es will, gab das Staatsoberhaupt das Startsignal für die Gartenausstellung. Er mache das gern, sagte Joachim Gauck. „Und ich verspreche Ihnen, falls es weitergehen sollte mit meiner Präsidentschaft – das heißt die ganze Amtszeit – dann schaue ich gerne auch bei der nächsten Bundesgartenschau vorbei“, scherzte er. Der Bundespräsident wünschte sich, dass die igs die Menschen in Hamburg einander dauerhaft näher bringt. Auch Wilhelmsburg solle etwas von Hamburgs gutem Ruf abbekommen, sagte er. Denn wenn seine Verwandten und Freunde von der Hansestadt schwärmten, dann komme die Elbinsel bisher kaum in ihren Erzählungen vor.

Joachim Gauck lobte „den Mut von Stadtplanern in einem Areal, an dem man sonst vielleicht gerne vorbei geguckt hat, dies zu einem neuen kulturellen Zentrum der Hansestadt zu machen.“ Er freute sich auch über das Miteinander von Künstlern, Experten und Laien auf der Gartenschau, was sich darin zeige, „dass sie die Kleingärtner einfach da gelassen haben.“ Dass viele Kleingärtner ihre Parzellen auf dem heutigen Gartenschau-Gelände aufgeben mussten, hatte dem Bundespräsidenten offenbar niemand gesagt.

Die Gartenschau mache Hamburg um eine weitere Attraktion reicher, sagte der Bürgermeister Olaf Scholz in seiner Rede. Die igs mit ihren sieben Welten zeige, wie international, umweltbewusst und modern die Weltstadt Hamburg sei. „Die Welt der Häfen und die Wasserwelten fügen sich nahtlos in das Leben unserer Stadt am Wasser. Die Welt der Kulturen und die Welt der Kontinente spiegeln Hamburgs Internationalität.“ Die „Welt der Bewegung“ biete Spiel- und Sportangebote für alle Altersklassen. Für Respekt und Toleranz soll die Welt der Religionen stehen. „Und die Naturwelten schließlich präsentieren sich auf dem neuesten Stand der gestalterischen und ökologischen Möglichkeiten“, sagte Scholz. Die igs setze Maßstäbe in der grünen Stadtentwicklung. Das Geld, das dafür eingesetzt werde – rund 70 Millionen Euro – solle ganz Hamburg verändern.

Ein "Central Park" für Wilhelmsburg

Dass all dies in Wilhelmsburg stattfinde, gehöre zum Stadtentwicklungskonzept des Senats für die Elbinseln. „Wilhelmsburg ist die größte bewohnte Flussinsel Europas, durchaus vergleichbar mit der New Yorker Flussinsel Manhattan“, sagte Scholz. „Und so wie Manhattan einen Central Park besitzt, hat auch Wilhelmsburg ab sofort einen Central Park.“ Die neue „grüne Mitte“ der Elbinsel solle Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenbringen.

Weltoffen, modern und typisch Hamburg: So sollte auch das Bühnenprogramm zur Eröffnung der igs sein. Für Lokalkolorit sorgte Lotto King Karl mit dem Song „Hamburg, meine Perle“, bekannt vor allem aus dem Fußballstadion. Die Zeile „Wenn du aus Rostock kommst bleib am besten gleich zu Haus“ nahm der gebürtige Rostocker Joachim Gauck offenbar nicht übel. Der Pianist Joja Wendt steuerte sogar einen neuen Rekord für die Stadtchronik bei: Abgesehen davon, dass keine Stadt so viele internationale gartenschauen veranstaltet habe wie Hamburg, sei es auch „das erste Mal, dass ein Pianist das „Sommer-Presto“ von Vivaldi auf einer internationalen gartenschau spielt, meine Damen und Herren!“. Achim Reichel und die Inseldeerns rundeten das Musikprogramm ab mit dem Spelunkenhit „Aloha Heja He“. Moderner und trat die Hip Hop Academy Hamburg auf, deren Tänzerinnen und Tänzer aus „ganz unterschiedlichen Nationen“ stammten, wie die Moderatorin Julia-Niharika Sen betonte. Die religiöse Vielfalt Hamburgs symbolisierte ein Film, in dem Kinder niedliche Sätze über ihren jeweiligen Glauben zum Besten gaben.

Von dem modernen, weltoffenen Image sollen die Menschen auf der Elbinsel schon heute etwas haben, finden die Macher der igs. „Wilhelmsburg wurde unter höchstem gärtnerischen Engagement neu gestaltet und lädt zum Miteinander einer internationalen Stadtgesellschaft ein“, sagte Jürgen Mertz, Präsident des Zentralverbandes Gartenbau. Auch igs-Sprecher Michael Langenstein sieht eine starke Verbindung der Gartenschau zum Stadtteil. Für Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau liegt der Nutzen für die Inselbewohner auf der Hand: „Wilhelmsburg wird bekannt, das ist das schöne“, sagte sie auf Anfrage von WilhelmsburgOnline.de. „Wilhelmsburg kommt aus dem Dunkeln ins Helle.“

von Annabel Trautwein

 

 

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Kommentare

3 Antworten zu „Präsident Joachim Gauck eröffnet die Gartenschau“

  1. Avatar von Truemmer
    Truemmer

    ich habe einen Mittschnitt von der Demo den würde ich euch gerne schicken!

    1. Avatar von WilhelmsburgOnline.de

      Hallo Truemmer,
      gerne, wir freuen uns über Post! Wenn du den Film digital verschicken kannst, dann am besten an redaktion@wilhelmsburgonline.de. Wenn das nicht geht, dann schreibe uns doch bitte trotzdem eine Mail, damit wir uns verabreden können. Vielen Dank!
      Natürlich wollen wir auch die Proteste zur igs-Eröffnung aufgreifen. Der Artikel dazu ist gerade in Arbeit!

  2. […] ein wenig zu “durchmischen”. Heute nun ist ja die IGS hier eröffnet worden, der Bundesgrüß war in der Nachbarschaft, aber ich war eh arbeiten und Martin hatte auch was besseres vor. Der hat sich heute selber […]

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