Kommentar: Keine Chance für „Opernfundus Light“

von Annabel Trautwein, Redaktion WilhelmsburgOnline.de

Ein Neubau für den Opernfundus am Wilhelmsburger Veringkanal ist nur zu haben, wenn die Stadt den Unternehmen dort die Arbeitsplätze wegnimmt – das muss die SPD endlich eingestehen. Die Lösung dieses Konflikts weiter aufzuschieben, hilft niemandem: Nicht den Wilhelmsburgerinnen und Wilhelmsburgern, die sich an der Straße Am Veringhof eine Existenz aufgebaut haben und nun die Tage bis zu ihrem Rausschmiss zählen. Nicht den Menschen im Stadtteil, die nun abwarten sollen, ob der Senat ihnen ein Hochregallager mitten ins Wohnviertel stellt und wie das dann aussehen soll.

Nicht einmal sich selbst hilft die SPD, im Gegenteil: Sie setzt Vertrauen aufs Spiel. Der SPD-geführte Senat gibt öffentliches Geld für eine Machbarkeitsstudie aus. Dann ignoriert er offenbar die Ergebnisse dieser Studie. Und nun soll wieder geprüft werden, ob der von oben herab gefasste Plan nicht doch irgendwie machbar ist? Glaubwürdige Politik sieht anders aus.

Wer die Fläche Am Veringhof 1-7 künftig nutzen soll, ist keine Frage der Kompromissbereitschaft oder des guten Willens. Es ist eine Frage der Prioritäten. Wenn die Stadt Hamburg wirklich kleine Betriebe und eine kreative Szene in Wilhelmsburg fördern will, muss sie einen anderen Ort für den Opernfundus wählen. Wenn sie sich lukrative Gewerbeflächen andernorts freihalten will für gute Geschäfte, muss sie dazu stehen, dass ihr die Bürogemeinschaft, der Getränkemarkt und die Kfz-Firmen auf der Elbinsel nicht so wichtig sind. Nicht nur in Wilhelmsburg dürfen die Menschen gespannt sein, wie die Wahl ausfällt.

 

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