Opernfundus: Neue Alternative zum Standort

Bei der Suche nach einem neuen Standort für den Fundus und die Werkstätten der Staatsoper zeichnet sich eine weitere Alternative ab: Statt am Wilhelmsburger Veringkanal könnte der Neubau in Rothenburgsort errichtet werden. So jedenfalls stellen es sich die Bezirksfraktionen von SPD und FDP vor. Sie wollen den ehemaligen Güterumschlagbahnhof als möglichen Standort ins Gespräch bringen. „Das Gelände ist stadtnah, nicht verseucht und es sind keine Menschen darauf“, sagt SPD-Fraktionschef Falko Droßmann. Oberbaudirektor Jörn Walter zeigt sich interessiert. Die Mieter am Veringkanal dagegen warten noch darauf, dass alte Versprechen eingelöst werden.

Der Bezirk Mitte bietet der Stadt die ideale neue Adresse für den Opernfundus an – so liest sich die gemeinsame Presseerklärung der Fraktionen von SPD und FDP. Der sogenannte Huckepackbahnhof in Rothenburgsort biete genug Platz, sagt Falko Droßmann (SPD) im Gespräch mit WilhelmsburgOnline.de. „Das sind 10,6 Hektar, wo jetzt nichts ist als Schotter. Wir würden also auch niemanden verdrängen.“ Zudem gebe es noch keinen fertigen Bebauungsplan für das Gelände – der Bezirk schaut noch, welche Gebäude an welcher Stelle errichtet werden können. „Dass da auch Gewerbe hinkommt, war immer schon klar“, sagt Droßmann. Es seien also auch gute Lösungen für den Lieferverkehr denkbar. Außerdem liegt Rothenburgsort näher an der Staatsoper. „Das Gelände ist ideal“, sagt auch Angela Westfehling (FDP). Der Opernfundus würde Rothenburgsort aufwerten, ganz im Sinne der dort lebenden Menschen. „Man könnte dort sofort anfangen“, sagt sie.

Nun wollen SPD und FDP den Bezirksamtsleiter damit beauftragen, den Huckepackbahnhof als Adresse für den Opernfundus ins Spiel zu bringen. Bei der nächsten Bezirksversammlung am 20. Juni soll über einen entsprechenden Antrag entschieden werden. Worüber die Politikerinnen und Politiker genau abstimmen sollen, steht noch nicht fest. Der Antrag sei in Arbeit, sagen Westfehling und Droßmann. Ob es Grote gelänge, den Senat vom bisherigen Plan abzubringen, ist eine weitere Frage.

Kein Sinneswandel auf Senatsebene

Bislang klingen die offiziellen Verlautbarungen nicht danach, als wolle die Freie und Hansestadt von ihrem Plan abrücken. „Die Entscheidung der Senatskommission ist unverändert“, antwortet der zuständige Behördensprecher auf Anfrage von WilhelmsburgOnline.de. Das heißt: Trotz des Protests der Menschen und politischen Gremien im Stadtteil, trotz der drohenden Verluste für die Firmen am Veringkanal, trotz der unabsehbaren Kosten und der Folgen für das Stadtbild soll das Hochregallager für die Staatsoper auf das Gelände Am Veringhof 1-7 ziehen. Ob die Idee der Bezirkspolitiker daran etwas ändern wird, ist noch offen. „Selbstverständlich wird auch der neue Vorschlag noch einmal geprüft werden“, sagt der Sprecher. Oberbaudirektor Jörn Walter ließ derweil mitteilen: „Der Huckepackbahnhof ist eine interessante Alternative.“ Vorrang habe für ihn jedoch die Suche nach einer einvernehmlichen Lösung in Wilhelmsburg.

Dort harren die Mieterinnen und Mieter am Veringkanal weiterhin der Dinge. Marco Antonio Reyes Loredo von der Bürogemeinschaft sieht noch wenig Grund zum Aufatmen: Er wartet auf ein Schreiben, dass ihm und seinen Mitstreitern die Verlängerung der Kündigungsfristen zusichert. Das Versprechen, dass alle mindestens bis Ende September bleiben dürfen, hat der Oberbaudirektor ihnen bisher nur mündlich gegeben. „Ich habe noch nichts schriftliches in der Hand“, sagt der Wilhelmsburger. Auch aus der Behörde des Oberbaudirektors gibt es dazu nichts neues. „Das alles ist noch Bestandteil der laufenden Gespräche“, teilt die Sprecherin der Behörde auf Anfrage von WilhelmsburgOnline.de mit. „Anfang Juli wird hier eine Entscheidung erwartet.“

von Annabel Trautwein

 

 

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Kommentare

3 Antworten zu „Opernfundus: Neue Alternative zum Standort“

  1. Avatar von Birte

    Ich finde das Verhalten der Behörden hier schier unerträglich für die Betroffenen.

  2. Avatar von Olaf Habedank

    Ist das hier Wahlkampf der Grünen? Die Behörden haben überhaupt noch keine Entscheidungen getroffen und auch die Kündigungen bestehen nach wie vor! Wer schreibt so einen Unsinn?

  3. […] haben sich neben der schon seit einigen Tagen im Gespräch befindlichen Fläche in Rothenburgsort inzwischen auch noch weitere mögliche Standorte aufgetan, bzw. wurden ins Gepräch gebracht, so […]

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