Mit Gasmasken bekleidet will die Initiative Engagierte Wilhelmsburger am Samstag vor der Umweltbehörde gegen Luftverschmutzung demonstrieren. Anlass ist ein Probelauf des Kohlekraftwerks in Moorburg. Die Engagierten Wilhelmsburger fordern, dass in der Wilhelmsburger Mitte eine Luftmessstation für Feinstaub und Stickoxide eingerichtet wird. Die Messstation am Rotenhäuser Feld reicht ihnen nicht aus.
Schon jetzt seien die Stickstoffoxid-Werte in Wilhelmsburg zu hoch, schreiben die Aktivisten in ihrer Bekanntmachung. Eine mobile Messstation habe 2006 in der Mengestraße Werte ermittelt, die deutlich über den von der EU festgelegten Grenzwerten lägen. Die Station, die bereits im Park am Rotenhäuser Feld nahe des Bunkers die Luftverschmutzung misst, liefere keine zuverlässigen Daten. Die Station misst die Luft in der Umgebung rund um die Uhr. Die Ergebnisse werden im Internet unter www.hamburger-luft.de veröffentlicht. Dort finden sich auch Zahlen, die zeigen sollen, wann und wo Grenzwerte überschritten wurden.
Die Engagierten Wilhelmsburger machen den Straßenverkehr für bisherige Luftverschmutzung verantwortlich. Die Protestaktion am Samstag soll deshalb auch ein Zeichen des Protests gegen den Bau der neuen Wilhelmsburger Reichsstraße und der geplanten Hafenquerverbindung sein. Zudem befürchten die Kritiker weitere Belastung durch Feinstaub und Stickoxide, wenn das Kohlekraftwerk im benachbarten Moorburg in Betrieb genommen wird.
Neue Messtation soll Argumente liefern
„Von einer verantwortungsvollen Umweltbehörde in dieser Stadt darf hier deutlicher Widerspruch erwartet werden“, schreibt die Initiative. Von einer neuen Messstation vor der Umweltbehörde erhoffen sich die Kritiker verlässliche Zahlen, die Klarheit und neue Argumente in den Streit um Umweltbelastungen in Wilhelmsburg bringen könnten.
Die Demo unter dem Motto „5 vor 12“ soll am Samstag, 20. Juli, um 11.55 Uhr auf dem Gertrud-von-Thaden-Platz vor der Fußgängerbrücke zum S-Bahnhof Wilhelmsburg starten.
von Annabel Trautwein
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