Edeka sagt ab: Supermarkt kann Postfiliale nicht unterbringen

Die Post an der Ecke Veringstraße/Mannesallee wird nicht in den Edeka-Markt umziehen. Seine Erkundigungen hätten bestätigt, dass der Supermarkt nicht genug Platz bietet, teilte Markt-Inhaber Martin Ziegler WilhelmsburgOnline.de mit. Trotz dieser Absage versichert die Post, dass sie bis zum 1. April 2014 einen Ersatz für die Filiale gefunden haben wird. Dann soll das heutige Postbank-Finanzcenter mit drei Schaltern, Finanzberatung und Laden schließen. Als Grund dafür gibt die Postbank an, die Filiale bringe zu wenig Geld ein.

Auch wenn sich täglich Schlangen vor den Postschaltern bilden – der Postbank reicht es nicht. „Wir können dieses Finanzcenter nicht langfristig wirtschaftlich betreiben“, sagt Sprecher Tim Rehkopf auf Nachfrage von WilhelmsburgOnline.de. Die Postbank schaue dabei auch auf den Bedarf der Menschen im Stadtteil, versichert er. Ständig werde geprüft und verglichen, wie viel Geld die Filialen einspielen und wie sehr die Kunden auf den Service angewiesen sind. Wie genau die Postbank den Kundenbedarf ermittelt, will der Postbank-Sprecher nicht erläutern. Er sagt nur, dass beide Faktoren durchgehend überprüft werden.

Supermarkt bietet nicht genug Platz für Pakete

Auch Markt-Inhaber Martin Ziegler hat geprüft. Die Post, die nun eine Partner-Filiale als Ersatz sucht, hatte ihm einen Vertrag angeboten. Demnach sollten alle Dienstleistungen der Post und Postbank in den Edeka-Markt an der Straße Am Veringhof umziehen. Daraus wird aber nichts, sagt Martin Ziegler. „Ich fände es eine tolle Sache für Wilhelmsburg, aber hier geht es leider nicht.“ Er habe sich bei Kollegen erkundigt und Märkte besucht, die heute schon Partner-Filialen der Post sind. Dabei bestätigte sich seine Vermutung: Wenn er das Angebot der Post annehmen wolle, müsste er viel Platz und Personal für den Betrieb der Schalter entbehren. Vor allem der Platz für Pakete sei ein Problem, sagt Martin Ziegler: „Ich bräuchte wirklich einen großen Raum, das geht in unserem Markt nicht.“ Separate Räume anzumieten sei auch keine Option – dabei würde er vermutlich draufzahlen, sagt der Markt-Inhaber. Zudem würde ihm das Personal, das dann die Postschalter bedienen müsste, im Geschäft fehlen. Damit ist klar: Der Edeka-Markt ist als neue Poststelle aus dem Spiel.

Wo könnte Filiale stattdessen hin? Zuständig für die Partnersuche ist die Deutsche Post DHL. Deren Hamburger Sprecher Martin Grundler ist zuversichtlich. „Ich kann Ihnen zum gegenwärtigen Zeitpunkt sagen, dass wir einen nahtlosen Wechsel in der Nachfolge der Filiale in der Veringstraße sicher stellen“, schreibt er auf Nachfrage von WilhelmsburgOnline.de. Ob schon ein Partner gefunden wurde oder wie weit die künftige Adresse von der heutigen Filiale entfernt ist, beantwortet die Post nicht. Über Einzelheiten der Suche gebe sie grundsätzlich keine Auskunft, teilt der Post-Sprecher mit. Er sichert aber zu: „Das Sortiment der neuen Partnerfiliale, die am 1.4.2014 eröffnen soll, wird neben den postalischen auch Postbankleistungen umfassen.“ Ob damit alles abgedeckt ist, was Kunden der Postbank in der heutigen Filiale erledigen können, bleibt offen.

von Annabel Trautwein

 

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Kommentare

3 Antworten zu „Edeka sagt ab: Supermarkt kann Postfiliale nicht unterbringen“

  1. Avatar von
    Anonymous

    So ist es wenn nur noch Gewinnmaximierung zählt!

  2. Avatar von Mathias Lintl
    Mathias Lintl

    Wenn man sich vergegenwärtigt, das die Sanierungsbeiräte, Stadtteilbeirat, Regionalausschuss etc oft mit deutlich kleinteiligeren Themen sich befassen (von Stellplätze für Parkbänke, Ampelschaltungen oder Stadtteilverhübschungen) dann mutet es ein wenig irritierend an, das diese Gremien sich nicht bereits mit diesem wichtigen Faktor an Wohnstandortqualität befasst haben. Dies mag auch, wie aus Protokollen zu ersehen ist, dem mangelnden Informationsfluss von Seiten der Post geschuldet sein, doch wenn Gerüchte seit Wochen im Quartier kursieren, wäre es meiner Meinung nach Sache der gewählten / bestimmten VertreterInnen, schnellstmöglich Aufklärung herzustellen und aktiv sich in den Prozess einzuschalten. Die Post ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge und der Hinweis, das Unternehmen darf frei über ihre wirtschaftlichen Aktivitäten bestimmen, zieht nicht, da sie sich ja noch mehrheitlich im Besitz des Bundes befindet. Und ich unterstelle mal dem Bund, das er sich für die Daseinsvorsorge seiner Bürger zuständig fühlt.   Fragt sich nun : wer hat da geschlafen ? Man darf gespannt sein, wie nun in den kommenden Wochen medienwirksam sich Politik und Stadtteilvertretungen empören werden ….. nützen wird es (voraussichtlich) nichts, meint Mathias.

    1. Avatar von WilhelmsburgOnline.de

      Fairerweise müssen wir dazu sagen, dass wir in der vergangenen Sitzung des Stadtentwicklungsbeirat am 11. Dezember erstmals von dem Gerücht erfahren haben. Auf Nachfrage erhielt die Redaktion von der Postbank eine Pressemitteilung mit Datum vom 29. Oktober 2013. Offiziell hatte das Unternehmen die Schließung also schon vor etwa zwei Monaten kommuniziert – nur an wen, wissen wir nicht. WilhelmsburgOnline.de hat das Thema dann so schnell publik gemacht, wie es der Redaktion möglich war.

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