„Eine große Herausforderung an neuer Wirkungsstätte“ – Wasserball im LLZ Wilhelmsburg

Die jugendlichen Bundesliga-Wasserballspieler des Hamburger Turnerbund von 1862 (HTB 62) wirkten schon etwas enttäuscht, nachdem sie gegen den SV Cannstatt am vergangenen Sonntag deutlich mit 14: 24 verloren hatten. Dabei sah es zwischenzeitlich kurz so aus, als könnten sie den Vorsprung der Gäste noch einmal aufholen.

Das Spiel der U17-Bundesliga fand im Landesleistungszentrum Wilhelmsburg (LLZ) statt, der noch relativ neuen Halle für Wasserball, die neben der ehemaligen igs-Blumenhalle im neuen Schwimmbad liegt. Auf dem mittlerweile etwas verwaist wirkenden Gelände der igs ist die Halle äußerlich zwar kein Schmuckstück, bietet den Wasserballern in Hamburg aber hervorragende Bedingungen, um ihren Sport auszuüben. Außerdem entspannt die neue Halle in Wilhelmsburg die Situation im Olympia-Stützpunkt am Dulsberg merklich, wo sich die Leistungsschwimmer in Zukunft die Räume nicht mehr mit den Wasserballern teilen müssen. Das LLZ Wilhelmsburg besitzt eine Tribüne, die 200 Zuschauern Platz bietet. Bei dem Spiel der U 17 waren etwa 40 Menschen im Publikum anwesend.

Straffer Spielplan macht Spielern zu schaffen

Pünktlich um 13 Uhr wurden die Spieler beider Mannschaften namentlich vorgestellt, bevor das Spiel begann. Von Anfang an bauten die Cannstätter Druck auf und gingen mit mehreren Toren Vorsprung in Führung. Auch wenn sich die Spieler des HTB 62 zu keinem Zeitpunkt aufgaben, wirkten sie insgesamt weniger frisch als die Gäste. Das könnte daran gelegen haben, dass sie am Vortag bereits ein Spiel gegen Esslingen ausgetragen hatten. Dieser enge Spielplan hängt mit den langen Anfahrtszeiten der Gäste zusammen, erklärt der Wasserwart des HTB 62, Gregor Wilke: „Die Liga ist so organisiert, damit die Teams nicht ständig hin- und herfahren müssen. Deshalb spielt Esslingen dann heute auch gleich noch in Hildesheim, die wiederum gestern gegen Cannstatt gespielt haben.“

Dadurch wäre natürlich zu erklären, warum es den Spielern des HTB 62 am Sonntag etwas an Spritzigkeit mangelte. Trotzdem war der HTB 62 an diesem Tag keinesfalls so sehr unterlegen, wie man aufgrund der hohen Tordifferenz annehmen könnte. Und auch bei Cannstatt machte sich in den letzten beiden Vierteln die Doppelbelastung bemerkbar; die Gäste beschränkten sich in dieser Phase des Spiels lediglich darauf, den Vorsprung von ungefähr 10 Toren aufrechtzuerhalten. So konnten auch die aufmunternden Anfeuerungsrufe von Landestrainer Lutz Müller die Spieler des HTB 62 nicht mehr nach vorne bringen.

Lutz Müller bewertete die Niederlage seiner Jungs nach dem Schlusspfiff aber keinesfalls nur als schlecht. „Wir spielen hier in der stärksten Liga, und die Jungs müssen noch viel lernen. Im Moment denken die einfach noch zu viel nach – dann ist der Gegner oft schon weg.“ Aber er habe während des Spiels eine Steigerung in der Mannschaftsleistung ausgemacht. „Das ist einfach insgesamt eine große Herausforderung, hier an neuer Wirkungsstätte, in einer so starken Liga.“

Der Mannschaft des HTB 62 ist zu wünschen, dass sie sich positiv weiter entwickelt und in dieser noch jungen Saison deutlich steigert. Und auch, dass sich noch mehr sportbegeisterte Zuschauer in der Wasserball-Halle einfinden, um die Spieler des HTB 62 anzufeuern. In der Halle sind außerdem Spiele des SV Poseidon Hamburg zu sehen, die derzeit in der 2. Herren-Liga spielen.

von Michael Keller

 

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