Post in der Veringstraße schließt

Die Post an der Ecke Veringstraße/Mannesallee macht zu. Von April 2014 an werden dort keine Briefe und Pakete mehr verschickt und keine Dienstleistungen der Postbank mehr angeboten. Das bestätigte die Postbank auf Nachfrage von WilhelmsburgOnline.de. Postschalter und Finanzcenter sollen künftig von Partnern, etwa im Einzelhandel, betrieben werden, sagt das Unternehmen. Wer oder wo das sein könnte, ist aber noch offen. Auch die Zukunft der Postbank-Filiale am Wilhelm-Strauß-Weg ist noch nicht sicher.

Eine neue Adresse, andere Menschen hinter den Schaltern – mehr soll sich für die Kunden im Reiherstiegviertel nicht ändern. „Die Dienstleistungen von Postbank und Post können sie wie gewohnt in Anspruch nehmen“, teilt das Unternehmen mit. Auch nach dem 1. April 2014 sollen demnach Briefe, Päckchen und Pakete verschickt und gelagert werden und sollen Geldautomat, Postbank-Schalter und Finanzberatung zur Verfügung stehen. Diese Aufgaben soll eine sogenannte Partner-Filiale übernehmen, zum Beispiel ein Einzelhändler. Wer das sein könnte, ist noch unklar. „Erste Gespräche laufen, aber die Suche ist noch nicht abgeschlossen“, sagt ein Sprecher der Postbank. Gesucht werde ein Standort in der Umgebung der heutigen Post, damit die Kunden keine weiten Wege auf sich nehmen müssen.

Umzug zu Edeka? Betreiber Martin Ziegler ist skeptisch

Die Postschalter und das Finanzcenter könnten zum Beispiel in den Edeka-Markt an der Straße Am Veringhof umziehen – so stellt es sich die Postbank vor. Ein entsprechendes Angebot hat sie schon gemacht. Doch Marktbetreiber Martin Ziegler ist skeptisch. „Wohin damit?“, fragt er. „Wir brauchen jeden Quadratmeter für Ware.“ Die ganze Ausstattung der heutigen Filiale im Markt unterzubringen, sei kaum möglich. Er will nun erst einmal prüfen, welche Module die Postbank für ihre Partner-Filialen anbietet und mit Kollegen sprechen, die bereits Erfahrungen damit haben. Ausschließen wolle er nichts, sagt Martin Ziegler. Bislang sehe er aber wenig Chance, einen passenden Ersatz für die jetzige Filiale einrichten zu können. „Wilhelmsburg braucht ja auch eine vernünftige Post“, sagt er. Dass die Schalter in der Veringstraße dicht machen sollen, findet er schade. „Ich hatte immer den Eindruck, dass die Filiale gut besucht war.“

Der Beschluss des Unternehmens aber steht fest. Sobald die neue Partner-Filiale gefunden ist, will die Postbank mit Aushängen, Handzetteln und persönlichen Anschreiben über den neuen Standort informieren. Darin soll auch beschrieben sein, wo der nächste Geldautomat zu finden ist, an dem Postbank-Kunden gebührenfrei Geld abheben können. Das ist bereits möglich an der Filiale der Deutschen Bank an der Veringstraße, wie die Postbank mitteilt. Längere Wege könnten für die Kunden trotzdem anfallen: „Für beratungsintensivere Themen wie Baufinanzierung, Altersvorsorge sowie Kredite empfiehlt die Postbank das Finanzcenter im Wilhelm-Strauß-Weg 6“, schreibt das Unternehmen.

Filiale am Wilhelm-Strauß-Weg: Was kommt nach dem Container?

Doch auch die Zukunft der Filiale am Wilhelm-Strauß-Weg nahe der S-Bahn Wilhelmsburg ist noch nicht in trockenen Tüchern. Solange die Bauarbeiten am Berta-Kröger-Platz im Gange sind, ist das Finanzcenter in einem Container untergebracht. Wohin es danach umzieht, ist noch offen. Die künftige Adresse soll wieder in der Nähe des Berta-Kröger-Platzes sein. „Wir möchten an dem Standort bleiben“, sagt der Postbank-Sprecher. „Wir sind auch sehr zuversichtlich, da was zu finden.“

Außer an der Veringstraße 42 und am Wilhelm-Strauß-Weg 3 gibt es derzeit zwei weitere Post-Stellen auf der Insel: Im Kiosk Groß-Sand (Veringstraße 153) können Briefe, Päckchen und Pakete abgegeben und abgeholt werden. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 7:30 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 18.30 Uhr sowie Samstags von 7.30 bis 14 Uhr. In Kirchdorf gibt es außerdem eine Annahmestelle im Getränkehandel und Call-Shop Oase (Kirchdorfer Damm 3). Sie ist sieben Tage in der Woche geöffnet: montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 22 Uhr, samstags von 9 bis 24 Uhr und sonntags von 10 bis 22 Uhr. Bank-Dienstleistungen oder Geldautomaten gibt es an keiner der beiden Partner-Filialen.

von Annabel Trautwein

 

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Kommentare

5 Antworten zu „Post in der Veringstraße schließt“

  1. Avatar von Zimmermann
    Zimmermann

    Ich finde es unter aller sau. Denke Wilhelmsburg soll auf gewertet werden. Sage nur so nicht. Es kann nicht sein, das die alten Bewohner hier in Wilhelmsburg Kilometerweit laufen müssen um Briefe und Pakete los zu werden. Aber mit den Deutschen kann man es ja machen. Wann wacht Wilhelmsburg endlich auf und geht auf die Straße? Man hätte die Betriebe nie privatisieren sollen.

  2. Avatar von der_tim

    Das ist in der Tat eine Sauerei. Gibt es keinerlei offizielle Begründung zur Schließung? Auch ich habe sie stets als gut frequentiert wahrgenommen und bezweifle das das ein wahrhaftiger Grund sein kann. Desweiteren liegt sie gut zentral im nördlichen Wilhelmsburg; eine Schließung des blöden Containers am S-Bahnhof Wilhelmsburg hätte ich da eher verstanden.  

  3. Avatar von Jens
    Jens

    beide Postämter sind wichtig.. es leben immerhin mehr als 50.000 Menschen auf der Elbinsel. Und das Postamt am Egon-Martens Kreisel kann maximal in das LUNA-Center verlegt werden. Good save the postoffice…

  4. Avatar von Volker schenk
    Volker schenk

    Ich habe ein Konto bei der Postbank. Privat nutze ich kein Onlinebanking – weil das auch davon abhängig ist, dass meine PCs und meine Internetverbindung funktioniert – und dass ich immer Zeit für etwas habe, was ich als Basis-Service meiner Bank verstehe. Ich bestehe einfach darauf, dass meine Bank eine Filiale in meiner unmittelbahren Wohnnähe hat. Also werde ich wohl meine kontoführende Bank wechseln – und es wird NICHT die Deutsche Bank werden, die ja inzwischen die (Stief-)Muttergesellschaft der Postbank ist. Was den Postservice betrifft; es gibt bessere Alternativen zur Post. Wenn die Post durch den Service-Abbau immer mehr ihre (nach wie vor gefühlte) Monopolstellung an günstigere, verbrauchernähere Konkurenten verliert – bitte. Ich will dem nicht entgegenstehen.Denn es gibt zum Glück Alternativen. Mir tun nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leid, die teils seit Jahrzehnten bei "der Post" und mitunter in einer oder einigen wenigen Filialen arbeiten. Denn diese verlieren ihre Arbeit – ihren Lebensmittelpunkt. Für die sollten wir uns einsetzen …    

  5. […] sollten künftig von Partnern, etwa im Einzelhandel, betrieben werden, antwortete die Post auf Nachfrage. Was Ende letzten Jahres wie ein bitterer Aprilscherz klang, hat viele Wilhelmsburger verärgert […]

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