Bezirk stimmt für nächtliche Parkschließung

Der Zaun um den Wilhelmsburger Inselpark ist beschlossene Sache. In einer Sondersitzung am Dienstagabend stimmten die Abgeordneten des Hauptausschusses der Bezirksversammlung dafür, dass etwa die Hälfte des Parks nachts von 0 bis 5 Uhr zugesperrt werden soll. Sie folgten damit mehrheitlich der dritten Variante zum Zaunverlauf, die das Bezirksamt Mitte vor einer Woche im Regionalausschuss vorgestellt hatte. Die Linke und die Piraten stellten sich zwar in einigen Punkten gegen den Antrag der SPD, wurden aber am Ende überstimmt.

Einig wurden sich die Fraktionen nur an drei von zwölf Punkten: Der Park braucht ein sinnvolles Müll- und Toilettenkonzept. Der Sport im Inselpark muss ausgebaut werden, vor allem Wilhelmsburger Vereine sollen dabei sein. Und in Zukunft sollen sich „alle beteiligten Akteure“ über Konzept, Pflege und Gestaltung des Inselparks austauschen können. Den Knackpunkt des Antrags entschied die SPD alleine: „Die Bezirksversammlung erachtet die Schließung besonders sensibler Teile des Parks in der Nachtzeit zwischen 0 und 5 Uhr morgens als sinnvoll, wenn sichergestellt ist, dass in der ohnehin kurzen Schließungszeit zur Nacht vier stets passierbare Querungsmöglichkeiten entstehen, die immer offen bleiben.“ Linke und Piraten stimmten dagegen, Grüne und CDU enthielten sich – doch mit den Stimmen der SPD-Abgeordneten, die im Bezirk die Mehrheit haben, kam auch dieser Punkt durch.

Widerstand gegen die Pläne der SPD äußerten nur Piraten und Linke: Sie stimmten gemeinsam gegen das grundsätzliche Vorgehen, die Offenheit des Parks gegen den Schutz der Parkanlagen abzuwägen. Auch als es um die konkrete Umsetzung der dritten Variante zum Zaunverlauf ging, hoben Linke und Piraten die Hand dagegen. Die Piraten stimmten zudem gegen eine Sonderregelung für Kleingärtner, die voraussichtlich mit Funksendern nachts durch die Tore kommen sollen. Die Linke stimmte als einzige gegen den ersten Punkt des Antrags: „Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte begrüßt erneut die positive Entwicklung des Wilhelmsburger Inselparks uns spricht sich für den unbedingten Erhalt in gleicher Qualität aus.“

Nun also sollen die Teile des Zauns rund um den Inselpark stehen bleiben, die das Bezirksamt in einem dritten Entwurf dafür vorgesehen hat. Etwa die Hälfte des Parks, darunter auch einige Kleingartengebiete, sollen demnach von Mitternacht bis 5 Uhr morgens für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich sein. Raus aus dem Park kommen die Besucherinnen und Besucher jedoch jederzeit, versprach Bezirksamtschef Andy Grote. Dafür sollen Drehkreuze an den Toren aufgebaut werden. Andreas Gerhold, der Fraktionsvorsitzende der Piraten, kritisierte das als „chrononormative Diskriminierung von Minderheiten“, da Drehkreuze für Rollstuhlfahrer nicht zu gebrauchen seien. Er beanstandete außerdem, dass der Bezirk plant, private Sicherheitsfirmen für den Wachdienst im Park zu engagieren. Es sei gar nicht nötig, hoheitliche Aufgaben an Private auszulagern, wenn im Inselpark wie in anderen öffentlichen Räumen auch die Polizei Streife fahren könnte. Diese Idee fand Bezirksamtschef Andy Grote jedoch unpassend für eine Grünanlage.

Umstritten blieb auch die Idee, den Park zunächst rund um die Uhr zu öffnen und nur bei erwiesenem Bedarf nachts zu sperren. Michael Osterburg von den Grünen brachte den Vorschlag, den auch Lutz Cassel aus Wilhelmsburg mehrmals geäußert hatte, wieder ins Spiel. Dagegen gebe es aber ein handfestes Argument, erläuterte Andy Grote: Die Kosten für Um- oder Abbau des Zauns seien noch im Budget der igs enthalten. Im kommenden Jahr stehe dieses Geld nicht mehr zur Verfügung. Zudem sei ein Wiederaufbau des Zauns schwer vermittelbar. „Wenn erst einmal alles auf ist, dann glaube ich nicht, dass man das irgendwie wieder zu kriegt“, sagte Andy Grote. Stattdessen werde dann vom Bezirksamt erwartet, dass es im Fall von Vandalismus die Reparaturen bezahle. Das sei nicht drin, sagte auch Bernd Ohde von der FDP, die bei der Entscheidung nicht eigens stimmberechtigt war. „Im Moment ist eben Schmalhans Küchenmeister“, sagte er und sicherte dem Bezirksamtschef die Unterstützung der FDP zu.

Kritik aus Wilhelmsburg: "Pläne berücksichtigen die Meinung der Anwohner nicht"

Bürgerinnen und Bürger aus Wilhelmsburg, die die offene Fragestunde vor der Sitzung nutzen, kritisierten die Pläne des Bezirksamts. Inselpark-Anwohnerin Silke Wölke widersprach dabei erneut der Darstellung des Bezirksamtsleiters, dass die Mehrheit der Parkanwohner für eine nächtliche Schließung sei. Laut Andy Grote war dies bei dem Gespräch am 24. März herausgekommen, zu dem das Bezirksamt gesondert und nicht-öffentlich eingeladen hatte – der CDU-Fraktionschef Jörn Frommann sprach sogar von einer Zustimmung bei der Mehrheit der Wilhelmsburger. Silke Wölke sah das ganz anders. „Die Pläne, die Sie heute vorliegen haben, berücksichtigen die Meinung der Anwohner nicht“, sagte sie den Abgeordneten im Hauptausschuss. Sie kritisierte, das Bezirksamt habe die Entscheidung über den Park an sich gerissen und lasse nun ortsunkundige Politiker darüber abstimmen. Das wollten die Abgeordneten so nicht stehen lassen: Fred Rebensdorf von der SPD betonte, auch er sei Wilhelmsburger, zudem seien auch die übrigen Ausschussmitglieder gut über die Sachlage informiert. Der Grünen-Fraktionschef Michael Osterburg fügte hinzu, der Park liege nun mal in der Verantwortung des Bezirks Mitte – daher sei es ein ganz normaler Vorgang, dass auch dort über seine Zukunft abgestimmt werde.

Auch nach dem Votum der Bezirkspolitiker ist noch Spielraum für Versuche, den Park an weiteren Stellen und zu längeren Zeiten offen zu halten, betonte der SPD-Fraktionschef Falko Droßmann. Diese Option ist im beschlossenen Antrag vorgesehen: „Hierbei stellt die Bezirksversammlung ausdrücklich heraus, dass diese Öffnungsregelung keine endgültige Festlegung ist, sondern weitergehende Öffnungen ausprobiert werden können“, heißt es unter Punkt 4. Falko Droßmann zeigte sich zufrieden mit dem Abstimmungsergebnis: „Ich denke, dass ist jetzt ein guter Kompromiss.“ Auch für Andy Grote ist die Frage nach dem Zaun und der nächtlichen Schließung des Parks vorerst erledigt. „Wir haben den Anspruch, dass 99 Prozent der Parknutzer das praktisch nicht merken“, sagte er.

von Annabel Trautwein

 

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Kommentare

18 Antworten zu „Bezirk stimmt für nächtliche Parkschließung“

  1. Avatar von Mahnbescheid
    Mahnbescheid

    Nun wissen wir ja wie es um das Demokratieverständniss unserer Abgeordneten und ihren Parteien steht. Nichts Neues in Hamburg(Wilhelmsburg)…und dem Rest des Landes. Freiheit ist nicht nur die Freiheit des Andersdenkenden, Freiheit ist auch die Freiheit zur Wahl – und zur ABWAHL!

  2. Avatar von Arne Böttger
    Arne Böttger

    Ich empfinde es als eine Frechheit, dass Andy Grote auch gestern wieder die Behauptung wiederholt hat, die Mehrheit der Anwohner sei für den Zaun. Bis heute habe ich trotz Nachfrage ausser der Ausrede "es sei wohl EINE Hausnummer vergessen worden", was definitiv nicht stimmt, keine klare Auskunft bekommen, welche Anwohner eingeladen und bei dieser Veranstaltung anwesend waren. Für den Zaun zu sein kann ja auch bedeuten, dass man die klare räumliche Trennung zwischen seinem Privatgrund und einem öffentlichen Park wünscht, dennoch einen auch nachts geöffneten Park wünscht. Deshalb hätte ich sehr gerne an dieser Veranstaltung teilgenommen.

    Wir, als direkte Anwohner im Schlöperstieg, mit einem Vorgarten der Bestandteil der Gartenschau war, wurden zumindest bei diesem Termin "für die Anwohner des Inselparks" NICHT eingeladen.

    Dreist finde ich auch die Behauptung, "Dieses Jahr seien alle Kosten von der IGS gedeckt" – schliesst das auch eine aufwendige Transponder-Schließanlage mit ein? Und selbst wenn die IGS dieses Jahr auf Wunsch des Bezirks NEUE Zäune zur Schaffung von Parkinseln errichtet, müssen wir Steuerzahler dann dafür aufkommen, wenn in den Folgejahren der Zaun abgebaut werden soll. Dieses Jahr würde die IGS noch den kompletten Zaunrückbau bezahlen.

    Die Befürchtung, dass wenn der Park erst einmal ganz geöffnet sei, eine Teilschliessung nicht mehr durchsetzbar sei, kann ich nur aus einem Grund verstehen. Im Vorlauf der IGS wurde immer eine vollständige Öffnung des Inselparks nach der Gartenschau versprochen. Dieses Versprechen bricht der Bezirk Mitte jetzt, nachdem sie überrascht festgestellt haben, was für ein toller Park entstanden ist. Natürlich wäre eventuell Widerstand gegen die Internationale Gartenschau aufgekommen, wenn von vornherein diese Teilschließung des Parks bekannt gewesen wäre.

  3. Avatar von Manuel Humburg
    Manuel Humburg

    Ein Lehrstück in "Beteiligung": Beim Parkratschlag am 11.2. waren 200 Leute dabei – eine große Mehrheit sprach sich gegen die Zaunpläne des Bezirks aus.Der Beirat für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg hatte ebenfalls eine klare Ablehnung beschlossen.

    Ein Lehrstück über die Arroganz der Macht. Die absolute Mehrheit in der Bezirksversammlung macht es möglich – wenige Tage vor der Wahl: Das Versprechen eines uneingeschränkt offenen Parks wird gebrochen, Bürgerbeteiligung wird ad absurdum geführt, die Kosten für den Bau der neuen Zäune und Tore werden noch schnell der igs ins ohnehin defizitäre Budget gepackt.

    Schade: Beim Parkratschlag wurden so viele gute Vorschläge für die Pflege und Werterhaltung unseres Inselparks gemacht. Hier wird eine Chance für vielfach mögliche Kooperation vertan. Wie beim Zollzaun zum Spreehafen-Ufer: Der Kampf für den öffentlichen Raum in der Wilhelmsburger Mitte braucht einen langen Atem.

    Manuel Humburg

    1. Avatar von Ronald Wilken
      Ronald Wilken

      Man sollte schon zur Kenntnis nehmen, dass die Linke und Piraten bei der Abstimmung im Hauptausschuss gegen den Zaun gestimmt haben. Die anderen Parteien reden immer wieder von Bürgerbeteiligung und wenn es darauf ankommt die Wünsche der Bürger_innen umzusetzen, dann werden die Wünsche der Bürger-innen nicht berücksichtigt.

      Ronald Wilken

  4. Avatar von Helga
    Helga

    Tja, nachdem wir Wilhelmsburger jetzt offiziell als Tunichtgute, vor denen alles wertvolle verschlossen werden muss, behandelt werden, kann wohl kein Mensch, der über einen Funken Selbstachtunge verfügt, mehr SPD wählen, schade für all die, die ich persönlich kenne und schätze.

    1. Avatar von Björn
      Björn

      Das ist doch Unsinn, Planten un Blomen ist Nachts sogar länger geschlossen. Heißt das die haben erkannt das in der Innenstadt noch größere Verbrecher leben als hier? -_-
      Und die zerstörte Flutlichtanlage zeigt doch auch, dass der Schutzgedanke im großen und ganzen zum Wohl der Nutzer des Parks ist.

      1. Avatar von Helga
        Helga

        Moin Björn, die Flutlichtanlage ist nicht zerstört, sondern der Schaltkasten war so angebracht worden, dass er beim bestimmungsgemässen Benutzung der Anlage bechädigt wurde. So laut Auskunft einer Fachfirma.

      2. Avatar von Arne Böttger
        Arne Böttger

        Zudem war es wohl ein Schaden in Höhe von ca. 500 Euro inklusive Austausch eines Leuchtmittels war – das als „Zerstörung einer Flutlichtanlage“ zu bezeichnen ist jetzt etwas weit gegriffen.

  5. Avatar von Henriette
    Henriette

    Eine öffentliche Anlage, die vor den BürgerInnen geschützt werden muss, ist von Anfang an falsch geplant. Dass für die IGS-Schau teure Sonderanfertigungen gekauft wurden, die jetzt geschützt werden müssen, ist schon  ein Skandal. Es gibt auch hohe Qualität und Schönheit von der Stange. Das hohe Defizit der igs GmbH sollte auf jeden Fall der Rechnungshof mal überprüfen. Sowas würde nicht passieren, wenn die Planer Konsequenzen fürchten müssten. Es darf bei öffentlichen Ausgaben nicht weiter nach dem Motto gehen: "Laat doch'n Koh kosten, we hebt ja keen!". Und alles wird dann am Personal eingespart! Wieder ein Argument für mehr Bürgerbeteiligung, denn die Bürger selbst würden sparsamer planen. Ein schwaches Bild für Fachleute, die keinen immer zugänglichen Park planen können, der trotzdem schön ist.

     

  6. Avatar von manfred schuert
    manfred schuert

    Ich oute mich nun mal als Vandale, als Dieb und als Umweltverschmutzer. Mein Vergehen?
    ICH BIN WILHELMSBURGER.
    Alle Menschen auf der Insel werden von SPD,FDP, CDU, Verwaltung und igs so behandelt wie ich. Der Park muss nachts abgeschlossen werden, weil wir sonst den Park verdrecken, vorsätzlich mit Müll voll kippen und natürlich die Einrichtung beschädigen. Die Grünen haben das nicht ganz so deutlich gesagt. Sie haben sich enthalten, was aber nur bedeutet, dass sie zu feige sind dem Antrag zuzustimmen. Klar, wir haben Wahlen und die Grünen wissen, dass sie in den letzten Jahren nur gegen die Menschen auf der Insel politisch gearbeitet haben. Aber sie sind auch für die Schließung.
    (Pssst, nicht weiter sagen, wenn ich klauen oder beschädigen will, dann klettere ich einfach über den Zaun. Zum Glück ist er ja nicht sehr hoch!)
    Und nach der Wahl werden wir dann über die wirklichen Gründe informiert. Ich erwarte Events, mit Eintritt, Spielplatznutzung mit Eintritt, -Die igs teilte uns im RA vor ca. 2 Jahren mit, dass das "der modernste Spielplatz Europas" sei und dass man da eventuell auch mal Eintritt zahlen muss.
    Nach der Wahl kommt auch wieder die Wahrheit auf den Tisch. Vorher könnte die Wahrheit Stimmen kosten.

    Manfred

  7. Avatar von Jörg
    Jörg

    Tragisch finde ich, daß die Dinge so weitgehend hingenommen werden. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen gab es klare Mehrheiten gegen den Zaun. Und auch bei der nichtöffentlichen Zäunungsankündigung gegenüber den handverlesenen Parkanwohner*innen waren nur die wenigsten – soweit sie denn neben den endlosen Gebetsmühlenreden des Herrn Grote zu Worte kamen – mit den Planungen einverstanden.

    Ich finde, es gibt einen Doppelskandal. Einerseits die Fortexistenz des Zauns an sich und andererseits die wahrheitswidrige Begründung dafür.

    In letzterem sehe ich einen positiven Aspekt: Senat und ausführende Bezirksverwaltung haben ein schlechtes Gewissen. Sie stehen öffentlich nicht zu dem, was sie glauben umsetzen zu müssen.

    Aber es scheint ja immerwieder deutlich durch, worum es geht:

    Kommerzialisierung und Privatisierung.

    Zum Beispiel, daß die Privatsierungsfreunde sich so an der Sport'genossenschaft' hochziehen:

    Ich denke, es wird nicht lange dauern, bis dieser Parkteil der 'Genossenschaft' verpachtet/anhandgegeben/verkauft wird. Dann kann das Geldverdienen dort richtig losgehen.

    (Und neue Sportflächen werden ja dringend gebraucht, da irgendwo im 'Zukunftbild 2013+' – sicherlich ja mit 'Beteiligung' da hineinlegitimiert – drinsteht, daß bestehende Sportplätze im Stadtteil verkauft und bebaut werden sollen.)

    Ich erinnere mich noch gut, wie A. Grote so seltsam betonte, daß solange sein Bezirk für den Park zuständig sei, er keinen Eintritt kosten würde.

    Aus dieser Versprechung wird Grote sich selbst ja sicher gar nicht schnell genug entlassen wollen, zumal die Parkpflegemittel ja jedes Jahr weiter heruntergefahren werden sollen…

    Bei den anderen Zauninseln liegt ebenfalls eine kommerzielle Nutzung hahe.

    Für den Spielplatz Kuckuckshorn/Schlöperstieg wird sich sicher eine Neubürger-Elterninitiative oder irgendein kinderfreundlicher Weltverbesserungs-Träger finden lassen, der ihn (kommerziell) betreibt (Herr Denien hatte dem Vernehmen nach schon angekündigt, daß das 'hochwertige' Spielplatzangebot nicht auf Dauer kostenlos bleiben könne – und wenn Eltern ihren Kindern i-Phones finanzieren, wird ja wohl auch ne Monatskarte für den high-end-Spielplatz drin sein); das Ex-Wasserwerk kann dann die Wasserwelten in einen Wellnessgastronomiepark verwandeln und für die Kapelle mitsamt dem ehemaligen Friedhof muß noch ein Betreiber gefunden werden, dem dieser Parkteil übereignet werden kann und der diesen Bereich mit kostenpflichtigen Events belegt (nächtliche Gothic-Parties bieten sich zum Beispiel an, mit dem passenden outdoor-Ambiente…)

    Für den Südschwanz des Parkgeländes (mit 'Sansibar') erscheint einstweilen keine kommerzielle Nutzung als möglich (eine Fehlplanung??) – folgerichtig wird dieser Bereich plötzlich so wertlos, daß er keinen Zaun mehr braucht.

    Es ist alles so durchsichtig…

    Übrigens: In unserem Grundgesetz ist die Enteignung Privater zugunsten der Allgemeinheit vorgesehen. An die Enteignung der Allgemeinheit zugunsten Privater war eigentlich nicht gedacht.

    Wer sich keinen eigenen Park kaufen kann, aber trotzdem einen nutzen möchte, sollte die Privatierungsparteien SPD, Grünliche, CDU und FDP nicht wählen.

  8. Avatar von zoran zaunfreund
    zoran zaunfreund

    Worum gehts den Schreibenden hier eigentlich? I

    Ich bin ein Neuer hier,  zugezogen aus Barmbek. Den Sprung über die Elbe habe ich nicht bereut, Wilhelmsurg ist klasse und hat viel Potenzial. Ich war übrigens anwesend bei der Anwohnerdiskussion um den Zaun und wer meint die Mehrzahl wäre nicht dafür gewesen war vermutlich auf einer anderen Veranstaltung.

    Was mir hier als Neuankömmling jedoch auffällt möchte ich nicht verheimlichen. Ist es eigentlich normal, dass man sich im Frühling darüber freut, dass die illegal entsorgten Abfälle vom frischen Grün überdeckt werden und man sie dann wenigstens nicht mehr sehen muss. Fahrt mal mit dem Rad neben der B75 und schaut mal ob ihr den ein oder anderen Kühlschrank wieder flottmachen könnt. Oder sind die da jetzt nur weil an der Neuenfelder Str. jetzt alles bebaut und beleuchtet ist??

    Hat mal jemand den Kontakt zu den Skatern im Park gesucht und mit Ihnen diskutiert, dass die verlegten kleinen Granitsteine ein Bodenbelag sind und keine Tetrissteine, die zwingend woanders hingeworfen werden müssen. 

    Oder die Besucher von McDonalds, die im Schutz der Dunkelheit einen Müllberg aus der Seitenscheibe kippen…., die Liste könnte lang werden und jeder könnte sie wohl fortführen…..

    So sind wir Menschen wohl, lassen unseren Dreck liegen und erwarten von der Stadt, dass sie hinter uns aufräumen. Kost ja nix, nä?

    Das sind alles mündige Bürger, die so ihr eigenes Verständnis von Freiheit haben. Die Schreiben hier allerdings nicht und wissen wohl auch nicht von der Existenz dieser Seite. Ich persönlich werde es trotz gutem Willens nicht schaffen diese Mitbürger zu Verhaltensänderungen zu bewegen. Und wenn ein paar Meter Zaun dazu beitragen, dass sich Vandalismusschäden in Grenzen halten profitiere ich auch als Steuerzahler. Nur dagegen sein ohne wirkliche Alternativen aufzeigen zu können ist doch ziemlich kurz gedacht…..

  9. Avatar von Michael Rothschuh
    Michael Rothschuh

    Lieber Zoran,
    ich wohne seit acht Jahren unmittelbar an einem kleinen Park im Norden Wilhelmsburgs, wo viele Menschen aller Altersstufen und Herkünfte liegen, essen, sitzen, angeln, toben, schlafen, grillen, schmusen, feiern. Und ich ärgere mich darüber, wie viele Leute Müll, Klamotten und zerbrochene Flaschen und Hundebesitzer die Hinterlassenschaften ihrer Hunde auf der Liege- und Spielwiese liegen lassen.
    Erklär mir doch aber mal, wie ein Zaun und dessen nächtliche Sperrung dieses verändern würde?

    1. Avatar von H-J Maass
      H-J Maass

      Das ist keine Antwort auf die (sehr berechtigte) Frage.

      1. Avatar von fogman

        Es geht den Schreibern darum, dass sich der Vandalismus mit Zäunen nicht verhindern lässt, sondern ihn gegebenenfalls gar anstachelt.

  10. Avatar von H-J Maass
    H-J Maass

    Jaaaaa, das ist die offizielle Parteilinie! Und sie ist ziemlich gut auf den Punkt gebracht. Doch das kleine Wörtchen „eigentlich“ in der Eingangsfrage bedeutet „im Grunde; in Wirklichkeit“ – siehe: http://www.wortbedeutung.info/eigentlich/ Worum geht es WIRKLICH? – das ist hier die Frage. Zoran Zaunfreund fällt auf, dass hier stets und ständig so getan wird, als ob (fast) alle gegen die nächtliche Zaunschließung wären, während seine eigene Wahrnehmung dazu eine andere ist. Er findet, hier stimmt etwas nicht und er würde offenbar gerne begreifen was hier eigentlich los ist. Er stellt seine Frage völlig zu Recht! Mir selbst fällt auf, dass sich die hier versammelte „linke“ Stadtteilelite bislang noch nicht sonderlich gegen Vandalismus und/oder Vermüllung engagiert hat. Woher also der plötzliche Sinneswandel? Und mir fällt auf, dass dem Thema Parkzaun eine enorme Wichtigkeit zugesprochen und zugeschrieben wird, die das Thema m.E. nicht hat. Ist dieses Zaun-Thema WIRKLICH wichtiger als die Hafenquerspange durch Kirchdorf? Und was verbirgt sich überhaupt hinter der Formel, der Zaun würde den Vandalismus „anstacheln“? Die Sorge vor Vandalismus? PS @ Zoran Zaunfreund Hallo Zoran, Dein Beitrag hat mir gut gefallen und ich würde Dich gerne kennenlernen und ich weiß einen prima Grund: ich suche noch Ordner für die Mobil-ohne-Auto Fahrradsternfahrt am Sonntag den 15. Juni über die Köhlbrandbrücke. Wir begleiten die Fahrraddemo traditionell vom Bhf. Wilhelmsburg über Harburg, Moorburg, Waltershof und über den Veddeler Damm bis zur Freihafen-Elbbrücke. Hättest Du eventuell Lust mitzumachen? Und bist Du fit genug? Es geht in erster Linie darum, die rund 10.000 Radfahrer jeweils rechtzeitig vor den schräg verlaufenden Schienen im Hafen zu warnen, damit die Demo ohne einen einzigen Sturz über die 333 km Gleise der Hafenbahn kommt. Danach grillen wir dann traditionell und erholen uns wahlweise vom Regen oder von der Sonne. Wenn Du Lust hast dabei zu sein, schreib mir: bueroelbinsel@yahoo.de . Ich heiße übrigens Hans-Jürgen. PPS: Wer jetzt ganz spontan denk, oh da hätte ich auch Lust zu, kann mir auch gerne schreiben.

  11. Avatar von iglooh
    iglooh

    Warum gesteht man uns Wilhelmsburgern denn nicht mal eine "Testphase" bezüglich der Zaunschließung oder Öffnung zu?

    Lasst uns den Park doch einfach mal für einen festgelegten Zeitraum offen halten. Ich persönlich bin mir sicher, dass wir Wilhelmsburger durchaus in der Lage sind zu beweisen, dass "wir beser als unserer Ruf" sind.

    Wäre doch mal eine Idee?

    Gruß iglooh

  12. Avatar von Jonas
    Jonas

    Die Diskussion um den Zaun ist schon längst verhallt. Lange hat sich die Zaun-Situation im Inselpark nicht verändert. Doch jetzt wurde der Zaun incl. Tore an relevanten Stellen entfernt und ich fühle mich beim Spaziergang durch den Park oder beim Durchqueren mit dem Fahrrad gleich viel freier. Ist das nur die Ruhe vor dem Sturm? Wie geht es weiter? Werden die vier Parkinseln jetzt tatsächlich eingezäunt? Wie schön wäre es, wenn der Park einfach offen bleiben könnte…

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