„Wir werden kämpfen, kämpfen, kämpfen!“ Towers-Trainer Hamed Attarbashi hat seine Mannschaft auf Sieg eingeschworen. Beim ersten Heimspiel werden Hamburgs Profi-Basketballer alles geben, versprach der Headcoach am Freitag vor Journalisten in der neuen Inselpark-Halle. „Wir haben gute Charaktere, die Jungs geben Gas“, sagte er. Mit drei Auswärtssiegen und nur einer Niederlage stehe das Zweitliga-Team gut da. „In der Pro A ist es sehr schwierig, auswärts zu spielen. Der Heimvorteil ist riesig“, sagte Hamed Attarbashi. Am Donnerstagabend bekamen die Spieler einen Vorgeschmack auf das Dribbeln und Dunken auf eigenem Parkett: Nach zweieinhalb Monaten Trainingsbetrieb testeten sie zum ersten mal ihre Heimstätte in Wilhelmsburg.
Während der Pressekonferenz ließen die Bauarbeiter die Akkuschrauber schweigen – gleich darauf jedoch packten sie wieder an, um die Halle bis Sonntag spielfertig zu machen. Um 17 Uhr empfangen die Hamburg Towers ihre ersten Gäste, die Bayer Giants Leverkusen. Die Mannschaft aus Nordrhein-Westfalen hat bereits drei Niederlagen eingefahren: auswärts gegen Rasta Vechta, gegen die ETB Wohnbau Baskets in Essen und zu Hause gegen die s.Oliver Baskets aus Würzburg. Im Heimspiel gegen die Giessen 46ers gewannen die Leverkusener – ebenso wie die Hamburg Towers, die in Giessen haarscharf ihren ersten Sieg erzielten.
Cheerleader und DJs engagiert
Für eine spannende Atmosphäre am Wilhelmsburger Inselpark sind die Basketballer am Sonntag nicht alleine zuständig: Der Verein hat DJs und Cheerleaders engagiert, die in den Spielpausen die Stimmung anheizen sollen. Der TV- und Sportmoderator Matthias Killing soll durch das Programm führen. All das sei noch ausbaufähig, kündigte Geschäftsführer Pascal Roller an: „Ganz bewusst lassen wir uns noch ein bisschen Luft nach oben für die nächsten Spiele.“
2000 Fans erwarten die Hamburg Towers am Sonntag. Die Hälfte davon soll auf den bereits fertiggestellten Haupttribünen Platz finden, für die andere Hälfte sind Stehplätze vorgesehen. Die Tribünen und VIP-Plätze hinter den Körben sind noch im Bau. Zum folgenden Heimspiel am 31. Oktober sollen die Sitzplätze für den Fanblock der Towers vollendet sein, zum 9. November folgt nach Angaben von Pascal Roller der VIP-Bereich. Beim ersten Heimspiel am Sonntag hat der Verein zudem einige provisorische Plätze eingeplant – für die Bauleute, die unter Hochdruck arbeiten, um der neuen Spielstätte Form zu geben.
Der erste Anpfiff auf heimischem Parkett gebührt jedoch nicht der Profi-Mannschaft Hamburg Towers, sondern dem Nachwuchs: Um 14 Uhr am Sonntag wollen die Piraten Hamburg den Spielbetrieb auf der Elbinsel mit einem Lokalderby gegen die Hittfeld Sharks einläuten. Die U19-Teams treten in der NBBL gegeneinander an, der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga. „Es passt, dass das allererste Spiel nicht die Profi-Basketballer spielen, sondern die Nachwuchs-Mannschaft“, sagte Marvin Willoughby, der sportliche Leiter der Hamburg Towers. Der Verein legt großen Wert auf seine Jugendarbeit: Die Nachwuchsspieler der Piraten Hamburg und junge Talente aus der Inselakademie des Vereins Sport ohne Grenzen sollen die Chance bekommen, nach und nach in den Profi-Kader aufzusteigen. Mit diesem ganzheitlichen Ansatz setze der Verein neue Maßstäbe im Basketball, betonte Trainer Hamed Attarbashi: „Das Ziel für junge Spieler ist dann nicht mehr: Ich werde so gut, dass mich ein Trainer anruft und ich weg kann aus Hamburg.“ In Zukunft könnten junge Basketball-Talente aus der Hansestadt darauf hinarbeiten, in der eigenen Stadt als Profi entdeckt zu werden.
Hauptsponsor fehlt noch
Die Halle in Wilhelmsburg soll noch einer zweiten Bundesliga-Mannschaft ein neues Zuhause geben: Gemeinsam mit Towers und Piraten trainieren künftig die Rollstuhlsportler der BG Baskets auf der Elbinsel. „Die Vorfreude auf die neue Halle ist riesengroß“, sagte Trainer Holger Glinicki bei der Pressekonferenz am Freitag. „Im Moment springen wir noch von einer Halle zur anderen.“ Dass sich Profi-, Nachwuchs- und Rollstuhl-Basketballer eine Heimstätte teilen, sei einmalig. Nun trainieren die BG Baskets auf den 26. Oktober hin: Sie empfangen dann die Mainhatten Skywheelers aus Frankfurt zum ersten Heimspiel.
Die erste Bundesliga – das bleibt auch für die Hamburg Towers ein Ziel. Anfangs sollte die Mannschaft direkt in der Beko BBL starten, doch neben der passenden Wildcard fehlte dem Verein ein starker Sponsor. Die größte Unterstützung bekommen die Hamburg Towers derzeit von der Sparda-Bank, die mit ihrem Logo auf den Aufwärm-Trikots der Mannschaft vertreten ist. Dazu haben die Towers als neuen Sponsor Edel Optics gewonnen. Ein Hauptsponsor fehlt den Towers jedoch noch. Bis er gefunden ist, tritt die Mannschaft mit ihrem Slogan „More than Basketball“ auf den Trikots auf. Auch auf LED-Banden und Leuchttafeln hat der Verein noch Platz für Werbung. Den Etat der Hamburg Towers wollte Pascal Roller nicht exakt beziffern, ließ aber durchblicken, dass der Verein noch im Aufbau ist: „Wir sind noch nicht ganz im siebenstelligen Bereich“, sagte der Geschäftsführer auf Nachfrage der Journalisten.
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