Die Hamburg Towers haben ihr erstes Heimspiel in Wilhelmsburg gegen die Bayer Giants Leverkusen gewonnen. Mit 74:64 setzte sich das Team von Trainer Hamed Attarbashi am Sonntagabend in einem spannenden und kampfbetonten Match gegen den Rekordmeister aus Leverkusen durch. Damit haben die Hamburg Towers ihre Position im oberen Drittel der Tabelle der 2. Basketball Bundesliga gefestigt.
Die Veranstalter um Geschäftsführer Pascal Roller und Marvin Willoughby hatten sich alle Mühe gegeben, um in der Inselpark-Halle eine würdige Atmosphäre für das erste Heimspiel zu schaffen. Auch wenn noch nicht alle Tribünen fertiggestellt sind – von den vorhandenen Plätzen hatten alle eine hervorragende Sicht auf das Parkett. Mit viel Rap und Funk gab es die passende musikalische Untermalung, und vor dem Spiel sorgte ein Überraschungsauftritt von Das Bo für gute Laune.
Die Vorzeichen für den ersten Sieg in der eigenen Halle waren dabei nicht gegeben: Zum einen hatten die Towers das letzte Auswärtsspiel gegen die Oettinger Rockets Gotha mit 70:83 verloren, zum anderen war mit den Giants Leverkusen ein äußerst starker Gegner nach Wilhelmsburg angereist. Die Giants, die auch als „Riesen vom Rhein“ bezeichnet werden, gewannen in ihrer Vereinsgeschichte bereits 14 Mal den Titel.
Giants gehen in Führung
Doch diese Umstände scheinen die Towers eher zusätzlich motiviert zu haben, in der ausverkauften Halle vor heimischem Publikum einen gelungenen Einstand zu feiern. Im ersten Viertel sah es zunächst so aus, als würden die Giants in den roten Trikots routiniert das Ruder in die Hand nehmen – zwar standen die Towers hinten gut, konnten jedoch vor allem die zahlreichen Fernwürfe nicht im Korb unterbringen. Folgerichtig gingen die Gäste aus Leverkusen in Führung und setzten sich mit einigen Punkten Vorsprung ab.
Im zweiten Viertel gingen dann die Towers erstmals in Führung, woraufhin auch die Lautstärke auf den Tribünen merklich zunahm. Mit 44:38 und sechs Punkten Vorsprung ging es in die Halbzeitpause. Im dritten Viertel spielten die Towers weiterhin mit hohem Tempo und hielten den hohen Druck aufrecht, was allerdings auch zu vielen Fouls führte. Auch diesen Abschnitt des Spiels beendeten die Hamburger beim Stand von 60:54 mit sechs Punkten Vorsprung.
Abstimmungsprobleme bei den Towers
Das vierte „Quarter“ war zunächst von Unsicherheiten und Abstimmungsproblemen der Hamburger gekennzeichnet, weshalb die Giants den Rückstand beinahe wieder aufholen konnten. „Wir haben Leverkusen mit unseren Fehlern im Spiel gehalten“, beschrieb Trainer Hamed Attarbashi nach der Partie diese Phase, in der die Towers sich oftmals nur durch Fouls zu helfen wussten. Doch wenige Minuten vor Schluss drehten die Towers noch einmal auf und erzielten mehrere Körbe hintereinander aus dem Spiel heraus – was sich auch positiv auf die Stimmung in der Halle auswirkte. Vor allem Michael Wenzel konnte in diesem Abschnitt des Spiels glänzen. Zum Abpfiff setzte Therry Thomas dann mit einem Dunk den denkwürdigen Schlusspunkt des Spiels, der allerdings nicht mehr gewertet wurde.
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Die Statistik belegt den insgesamt ruppigen Charakter des Spiels: 22 Fouls der Towers standen 21 Fouls der Giants gegenüber. Dafür konnten die Towers 14 Steals vollbringen, während es die Giants nur auf fünf brachten. Die meisten Punkte für die Towers erzielte Vincent Kittmann mit 13 Zählern, dicht gefolgt von Will Barnes mit 12 Punkten.
Trainer: "Am Ende zählt der Sieg"
„Es war kein schönes Spiel“ – darin waren sich Trainer Attarbashi und Spieler Andre Murillo hinterher einig. Letzter ergänzte, dass man in Zukunft etwas schlauer agieren müsse, um nicht ständig unnötig in Bedrängnis zu geraten. Attarbashis Fazit fiel insgesamt positiv aus: „Am Ende zählt der Sieg – und den haben wir jetzt. Für das erste Profi-Basketballspiel in Hamburg seit zwölf Jahren war die Stimmung super.“ Diesbezüglich gebe es aber noch Luft nach oben: „Viele Zuschauer wollten natürlich heute erst einmal gucken, was hier so passiert.“
Der Einstand der Hamburg Towers in der eigenen Halle konnte sich durchaus sehen lassen. Sollte das Team weiterhin so erfolgreich Basketball spielen, werden auch die Fans bestimmt gerne wiederkommen.
Fotostrecke von Annabel Trautwein
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