Ärger in der Nachbarschaft? Der Stadtteilbeirat Wilhelmsburg setzt sich für die Belange der Menschen in Wilhelmsburg ein. Seit Oktober arbeiten neue und erfahrene Quartiersvertreter zusammen, um sich für ihre Nachbarinnen und Nachbarn stark zu machen. Wer ist dabei – und vor allem warum? WilhelmsburgOnline.de hat nachgefragt, was die Beiratsmitglieder motiviert und wo sie ihre wichtigsten Baustellen sehen. Weiter geht’s in unserer Vorstellungsrunde – diesmal im Quartier Vogelhüttendeich.
Bummeln auf dem Wochenmarkt oder warten auf den nächsten Tagelöhner-Job, Klönschnack im Kleingarten oder Blaulicht nachts vor dem Männercafé: Rund um den Vogelhüttendeich zeigt sich Wilhelmsburg von seiner kontrastreichen Seite. Das neue Quartiersvertreter-Team begegnet dem mit einer Mischung aus Erfahrung und neuem Schwung. Eike Winkler kümmert sich schon seit langem um die Sorgen und Wünsche seiner Nachbarschaft. Nun will er sein Engagement fortsetzen. Dieter Obele, der als neuer Ansprechpartner für das Quartier im Beirat mitwirkt, unterstützt ihn fortan dabei.
Wie sieht der Einsatz eines Quartiersvertreters im Alltag aus, Eike?
Eike Winkler: Ich bin vor Kurzem aus der Zeidlerstraße in den Vogelhüttendeich gezogen und bin daher nun in einem „neuen“ Quartier tätig. Aus diesem Grund verschaffe ich mir erst mal einen Überblick im Quartier und versuche, mit möglichst vielen Menschen aus meiner Nachbarschaft in Kontakt zutreten.
Dieter, wieso hast du dich entschlossen, dem Stadtteilbeirat beizutreten?
Dieter Obele: Weil mir die Verbesserung der Verhältnisse in Wilhelmsburg am Herzen liegt. Und der Stadtteilbeirat ein Beteiligungsgremium ist, das eine gewisse Wirkungsmacht hat. Weil ich auch denen eine Stimme geben will, die kaum gehört werden.
Was macht ihr im „normalen“ Leben?
Eike Winkler: Als Geograph beschäftige ich mich mit allen Perspektiven der Stadtentwicklung. Vor allem versuche ich aber möglichst viel Zeit mit meiner einjährigen Tochter zu verbringen.
Dieter Obele: Ich bin freier Journalist.
Was wollt ihr für die Zukunft Wilhelmsburgs erreichen?
Dieter Obele: Ich wünsche mir mehr Verantwortungsbereitschaft untereinander, mehr Miteinander der Kulturen, mehr Rücksichtnahme. Eine bessere Verkehrsanbindung per ÖPNV, mehr Sauberkeit, einen besseren Mix an Geschäften.
Eike Winkler: Ich setze mich dafür ein, dass Wilhelmsburg weiterhin ein so vielfältiger und lebenswerter Stadtteil bleibt, in dem auch durch die zukünftige Stadtentwicklung niemand ausgegrenzt und verdrängt wird. Schön wäre es, wenn die vielen Grünflächen nicht mehr so vermüllt wären.
Wer Fragen, Anmerkungen oder Wünsche für den Vogelhüttendeich und Umgebung hat, kann den Quartiersvertretern Bescheid geben. Eike Winkler ist viel im Stadtteil unterwegs – wer ein Anliegen hat, kann ihn einfach auf der Straße ansprechen oder eine Mail schreiben an stadtteilbeirat@buewi.de. Dieter Obele ist per Mail erreichbar unter dieter.obele@web.de und telefonisch unter 0163-1641595. Wer ihm auf Papier schreiben möchte, erreicht ihn unter der Anschrift Dorothea-Gartmann-Str. 1, 21107 Hamburg.
Auch in den übrigen 13 Quartieren der Elbinsel stehen je zwei Personen als Ansprechpartner für die Nachbarschaft bereit. Die Quartiersvertreter bilden den Beirat für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg – geinsam mit Vertretern der lokalen politischen Fraktionen, einem Vertreter des Bezirksamtes und einer Assistentin, die den Vorstand unterstützt. Alle zwei Monate treffen sich die Beiratsmitglieder zur Sitzung im Bürgerhaus, um Wünsche und Beschwerden zu besprechen, die sie in den Quartieren vernommen haben, und stimmen über Empfehlungen an die Politik ab. Diese Ratschläge gibt der Beirat über den Ausschuss für Wohnen und Stadtteilentwicklung an den Bezirk Mitte weiter. Damit verfolgt der Stadtteilbeirat das Ziel, dass Politiker auf der Elbinsel und im Bezirk Hamburg-Mitte die Interessen der Wilhelmsburger bei ihren Entscheidungen berücksichtigen.
von Annabel Trautwein
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