Um kranken Menschen ohne Versicherung zu helfen, arbeitet das Westend nun mit der Organisation „Ärzte der Welt“ zusammen. Im Dezember startet die Kooperation. Schon heute arbeitet der Nachbarschaftstreff am Vogelhüttendeich mit Ärzten zusammen, die mittellosen Patienten ehrenamtlich helfen. Mit dem neuen Partner an der Seite will das Westend die Hilfe ausbauen.
Eine neue Sprechstunde für schwangere Frauen und für Kinder soll ab Dezember die sogenannte Migrantenmedizin im Westend ergänzen. Meist sind es Menschen aus Bulgarien und Rumnänien, die im Nachbarschaftstreff Hilfe suchen, weil sie sich eine normale ärztliche Behandlung nicht leisten können oder nicht ausreichend versichert sind, erläutert Melanie Stello vom Westend. Die Arbeiter kämen oft mit Verletzungen oder Leiden, die sie sich im Job zugezogen haben. Daneben suchen viele schwangere Frauen und Kinder Rat und Hilfe im Westend. Für sie soll es nun eigene Termine geben.
Gute Grundlagen für Zusammenarbeit
„Wir werden sehr von der Kooperation profitieren“, sagte Melanie Stello bei einem Empfang zur Feier der Zusammenarbeit mit „Ärzte der Welt“. Die Organisation ist Teil des humanitären Netzwerks „Médecins du monde / Doctors of the World“, das in mehr als 80 Ländern der Erde Kranken und Verletzten Hilfe leistet – derzeit etwa im Irak oder in den von Ebola betroffenen Gebieten in Westafrika. Auch im Inland sind die „Ärzte der Welt“ aktiv: In Stuttgart versorgt eine mobile Arztpraxis Patienten mit den nötigsten Behandlungen, in München bietet die Organisation Menschen ohne Krankenversicherung Rat und medizinische Behandlung an, ähnlich wie das Westend in Wilhelmsburg. Melanie Stello hat sich die Arbeit der Ärzte in München angeschaut und viel Gemeinsames entdeckt. „Ich bin nach Hause gefahren mit dem Gefühl, dass diese Kooperation wirklich gut passt“, sagt sie.
Mit dem erweiterten Beratungsangebot reagiert das Westend in Wilhelmsburg auf steigenden Bedarf: Während zu Beginn höchstens fünf Menschen pro Woche zur Migrantenmedizin in den Vogelhüttendeich kamen, sind es heute mehr als 20 Patienten ohne Versicherung. Rund 1000 Kontakte zählt das Westend pro Jahr. Bisher halfen etwa 40 Arztpraxen, soziale Einrichtungen und Apotheken mit, die Not der nicht-versicherten Kranken zu lindern. Gemeinsam mit „Ärzte der Welt“ hofft das Westend, künftig noch mehr erreichen zu können.
(atw)
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