Die Lange Nacht der Museen in Wilhelmsburg

Diese besondere Nacht könnte lang, lehrreich, lustig und lohnenswert werden: Am 18. April öffnen in ganz Hamburg 57 Museen ihre Tore von 18 bis 2 Uhr zur langen Nacht der Museen. Mit einem Ticket ist der Eintritt für alle teilnehmenden Einrichtungen sowie den Bus-Shuttle gedeckt. Märchen, Mythen, Musik und einen Münzschatz erwarten diejenigen, die es nach Wilhelmsburg zieht. Denn das Museum Elbinsel Wilhelmsburg und das Wälderhaus sind mit einem besonderen Programm sowie kulinarischen Angeboten mit von der Partie.

Das Museum Elbinsel Wilhelmsburg lädt zu einem Streifzug durch das Leben auf der Elbinsel zur Wende des 19. zum 20 Jahrhundert ein. Zirka 500 Besucher unternahmen den Ausflug in die Vergangenheit zur Langen Nacht der Museen im vergangenen Jahr, wie Mitarbeiter Claus-Peter Rathjen berichtet. „Viele sagen, sie wollten nur mal vorbeischauen und bleiben drei Stunden“, sagt Claus-Peter Rathjen lachend über den Andrang in der Kirchdorfer Straße 163.

Auf mehreren Ebenen können sich Besucher anhand zahlreicher Ausstellungsstücke in die Zeit ihrer Groß- oder Urgroßeltern zurückversetzen lassen. Das bäuerliche Leben, die Milchwirtschaft, Schulgeschichte, Gemüseanbau, die damalige Kücheneinrichtung: Das alles rückt in greifbare Nähe. Auch in diesem Jahr haben sich die Mitarbeiter etwas besonderes einfallen lassen. In Trachten werden die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen die Besucher empfangen und durch die Geschichte führen. Um 19.30 Uhr gibt es eine Führung zum Thema „Adlige Damen in Wilhelmsburg“ sowie um 21 Uhr zur „Franzosenzeit auf der Elbinsel“ vor 200 Jahren. Weitere Führungen werden auf Nachfrage von 19 Uhr bis 1 Uhr angeboten.

In einer Sonderausstellung in Kooperation mit dem Archäologischen Museum Hamburg werden die „Wilhelmsburger Münzschätze“ präsentiert. Auf den einen halben Zentner schweren Fund stieß der Kampfmittelräumdienst 1993 auf privatem Baugrund an der Wilhelmsburger Reichsstraße, sagt Claus-Peter Rathjen. Statt der wohl vermuteten Fliegerbombe seien die Geldstücke aus der Zeit der hannoverschen Herrscher zum Vorschein gekommen. Am Samstag werden sie nun im Museum Elbinsel Wilhelmsburg präsentiert.

Zum Auftakt der langen Museumsnacht singt um 18.30 Uhr und um 20.30 Uhr der Chor „Tuma Mina“ jeweils eine halbe Stunde Lieder aus aller Welt. Das Trio Kosmopolka wird von 21 bis zirka 1 Uhr spielen. Zwischen musikalischer Unterhaltung und Zeitreise wird im Museums-Café Eléonore neben Kaffee und Kuchen auch Erbsensuppe serviert – auch in einer vegetarischen Variante. Wie Claus-Peter Rathjen berichtet, sind die Mitarbeiter des Museums außerdem dabei, eine Kinderecke mit Büchern, Spielen und Bastelmöglichkeiten einzurichten.

Außerhalb der Langen Nacht der Museen ist das Museum Elbinsel Wilhelmsburg immer sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt zur Dauerausstellung ist kostenlos. Herzlich Willkommen sind im Museum jederzeit auch weitere ehrenamtliche Mitarbeiter, die sich beispielsweise mit handwerklichem Geschick oder einer Leidenschaft fürs Kuchenbacken im Museum engagieren möchten. Mehr Infos zum Museum gibt es hier.

Elfen suchen im Wälderhaus

Märchenhaft wird es im Wälderhaus der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Landesverband Hamburg zur Langen Nacht der Museen Am Inselpark 19. Wir hoffen, dass es wieder so viele Besucher wie im vergangenen Jahr werden, zwischen 1100 und 1300“, sagt Monika Mura. „Da tobte das Leben.“ Bei ihr laufen die Organisationsfäden für die Lange Nacht der Museen im Wälderhaus zusammen. Ihre Vorfreude ist ihr deutlich anzumerken. Das Motto lautet in diesem Jahr: „Märchen, Mythen, Wald“. Davon werden die Besucher in der 650 Quadratmeter großen Walderlebnis-Ausstellung im Wälderhaus einiges zu spüren bekommen. Von 18.30 bis 20.30 Uhr wird eine Rallye veranstaltet, in der die Besucher nach Elfen suchen können und erfahren, was der Wald mit Märchen zu tun hat. „Das ist insbesondere für Kinder mit Familien gedacht“, sagt Monika Mura. Halbstündige Führungen zum Nachhaltigkeitskonzept des Wälderhauses starten jeweils um 19 Uhr, 21 Uhr, 23 Uhr und 1 Uhr. Das Hörspiel „Das Wirtshaus im Spessart“ wird um 20.30 Uhr von einer alten Schallplatte zu hören sein. Märchenerzählungen mit Harfenmusik gibt es jeweils um 22 und 23 Uhr. Um 24 Uhr werden dann Wald-Märchen aus fernen Ländern an einem ungewöhnlichen Ort vorgelesen. Zur Langen Nacht der Museen werden passend zum Motto ebenfalls Speisen und Snacks angeboten.

Von März bis Oktober ist das Wälderhaus täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Erwachsene zahlen 5,10 Euro, Der ermäßigte Eintrittspreis beträgt 4,30 Euro für Schüler, Studenten und Menschen mit Behinderungen. Kinder bis sechs Jahre haben in Begleitung ihrer Eltern freien Eintritt. Kinder im Alter zwischen sieben und 16 Jahren zahlen 2,70 Euro. Weitere Infos zum Wälderhaus gibt es hier.

Die Busline 306

Speziell für die Lange Nacht der Museen sind diverse Buslinen und Shuttle eingerichtet. Die Linie 306 vom Deichtorplatz bis Wilhelmsburg steuert folgende Museen an: Die Deichtorhallen, die Gedenkstätte Bullenhuser Damm, das Zusatzstoffmuseum, das Museum BallinStadt (Veddel), das Wälderhaus (Wilhelmsburg), das Museum Elbinsel Wilhelmsburg und den Energieberg Georgswerder.

Eintrittskarten

Tickets für die Lange Nacht der Museen in Hamburg am Sonnabend, 18. April, von 18 bis 2 Uhr sind erhältlich an allen Museumskassen, in allen Konzert- und Vorverkaufskassen, bei der Haspa am Jungfernstieg und bei der Tourist-Info.

Das Ticket enthält den Eintrittspreis für die teilnehmenden Museen sowie die Berechtigung zur Nutzung der Lange-Nacht-Verkehrsmittel und aller HVV-Linien zur An- und Abreise von Samstag 17 Uhr bis Sonntag 10 Uhr. Mit dem Ticket der Langen Nacht können die teilnehmenden Museen auch am Sonntag, 19. April, kostenfrei besucht werden. Die Tickets kosten 15 Euro, ermäßigt zehn Euro. Die Ermäßigung gilt für Schüler, Studierende, Auszubildende, Bundesfreiwilligendienstleistende, Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger und Menschen mit Behinderung (Ausweis). Kinder bis 12 Jahre sowie die Begleitungen von Schwerbehinderten haben freien Eintritt.

www.langenachtdermuseen-hamburg.de

von Janina Jankowski

 

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