Die IBA hat eine neue Chefin. Die Stadtplanerin und Ökonomin Karen Pein rückt an die Stelle von Uli Hellweg, der vielen noch als Geschäftsführer der Internationalen Bauausstellung bekannt ist. Als Chefin der städtischen Tochterfirma IBA GmbH soll Karen Pein mit ihrem Team neue Flächen für Wohnungen und Gewerbe finden. Auch Wilhelmsburg soll sich verändern.
Gut zwei Monate blieb der Chefsessel bei der IBA leer, nachdem Uli Hellweg Ende März aus der Firma ausstieg. Nun haben Senat und IBA-Aufsichtsrat sich für eine neue Geschäftsführerin entschieden. Karen Pein ist für den Job in zweifacher Hinsicht ausgebildet: Als Stadtplanerin kann sie Grundstücke für neue Nutzungen herrichten, als Fachfrau für Immobilienwirtschaft weiß sie sie auch zu vermarkten. Ihr Studium absolvierte Karen Pein an der Technischen Universität in Harburg und an der Akademie der Immobilienwirtschaft Hamburg. Sie arbeitet schon seit 2006 bei der IBA und gehörte während der Internationalen Bauausstellung zu Uli Hellwegs Team. Kurz vor Ende des IBA-Präsentationsjahres rückte sie in eine gehobene Position vor und vertritt die Firma seitdem auch als Geschäftsfrau.
„Von der Planung über Bürgerbeteiligung, Entwicklung und Erschließung bis hin zur Sicherung der qualitätsvollen Umsetzung auf innerstädtischen Wohn- und Gewerbeflächen bieten wir Projektentwicklung aus einer Hand.“ So beschreibt Karen Pein ihre neue Aufgabe als IBA-Geschäftsführerin in einer Pressemitteilung. Als Tochterfirma der Stadt Hamburg soll die IBA GmbH Ausschau halten nach Standorten für neue Wohnquartiere oder Gewerbegebiete. Anders als die Planer der Internationalen Bauausstellung setzen die Fachleute der heutigen IBA GmbH die Projekte aber nicht mehr selbst um. Im Auftrag der Stadt sollen sie zunächst prüfen, wie bestimmte Flächen besser oder gewinnbringender genutzt werden könnten. Sie machen Vorgaben für Planer und Architekten, die dann damit beauftragt werden, Pläne zu zeichnen und Entwürfe soweit auszuarbeiten, dass sie genehmigt werden.
Wilhelmsburg soll sich weiter verändern
Das Stadtbild Wilhelmsburgs wollen die IBA-Planer auch nach der Bauausstellung verändern und erweitern. Fünf Gebiete sind dazu ausgewählt: Für das Projektgebiet Dratelnstraße laufen die Planungen bereits, hier soll ein neues Wohngebiet entstehen. Auch die sogenannte Nord-Süd-Achse zwischen Assmann-Kanal und Jaffe-Davids-Kanal ist für den Wohnungsbau vorgesehen, sobald die Wilhelmsburger Reichsstraße abgerissen und etwas weiter östlich wieder aufgebaut ist. In Georgswerder soll nach dem „Zukunftsbild Georgswerder“ weiter geplant und gebaut werden. Die Georg-Wilhelm-Höfe am Kurdamm, die während der Bauausstellung nur zur Hälfte fertig gebaut wurden, soll die IBA GmbH vollenden. Und am Haulander Weg ist auch neues geplant – nicht nur Wohnungen, wie anfangs vorgesehen, sondern auch Platz für Firmen oder Fabriken.
Die neue Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt gibt sich zuversichtlich, dass Karen Pein die richtige Frau für diese Aufgaben ist. „Diese Verbindung von wirtschaftlichem und planerischem Know-how ist eine ganz wesentliche Grundlage für die weitere Entwicklung in Wilhelmsburg“, teilt sie mit. Als Senatorin für Stadtentwicklung ist Dorothee Stapelfeldt auch Vorsitzende des IBA-Aufsichtsrats, der Karen Pein nach internationaler Ausschreibung für den Job empfohlen hat. Nun hat die Senatskommission für Öffentliche Unternehmen den Vorschlag angenommen. Der Chefsessel im IBA-Dock ist wieder besetzt.
- Text + großes Foto: Annabel Trautwein
- kleines Foto: IBA Hamburg GmbH / Johannes Arlt
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