Was ist der Stand bei der Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße? Solche Fragen können Bürgerinnen und Bürger am Mittwoch, 28. Oktober, im Büro der Planungs- und Baugesellschaft DEGES (Rotenhäuser Straße 14) loswerden. Auch für Beschwerden im Zusammenhang mit dem Bauprojekt sind die Mitarbeiter offen.
Die Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße (auch bekannt als B4/B75) ist ein wichtiges Projekt auf der Insel: Auf der heutigen Trasse soll Platz geschaffen werden für den Bau tausender neuer Wohnungen. Dazu soll die Bundesstraße um rund 300 Meter nach Osten verlegt werden, sodass sie direkt neben den Bahnschienen verläuft. Die Stadt verspricht sich davon mehr Freiraum für Stadtplanung und den Wegfall einer gefühlten Barriere im Stadtteil. Außerdem stellen die Planer den Anwohnern an den Bahnschienen besseren Lärmschutz in Aussicht.
Die Bauarbeiten an den Gleisen haben schon begonnen. Die tatsächliche Verlegung der Reichsstraße ist für 2019 geplant. Ursprünglich sollte der Umbau schon 2013 abgeschlossen sein, um der internationalen Gartenschau (igs) mehr Platz und Ruhe zu bieten.
Kritiker befürchten mehr Lärm und Schadstoffe im Wohngebiet
Gegen das Projekt regt sich aber auch Protest. Besonders die Stadtteilgruppe „Engagierte Wilhelmsburger“ demonstriert seit Jahren gegen die Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße. Die Aktivisten befürchten mehr Lärm und Luftverschmutzung durch Abgase für die Anwohner. Einige Hauseigentümer sorgen sich auch um den Wert ihrer Grundstücke.
Mit einer Klage versuchte die Initiative Relewi, das Bauvorhaben gerichtlich stoppen zu lassen, scheiterte aber 2014 vor dem Hamburger Oberverwaltungsgericht. Noch bevor das Gericht entschieden hatte, setzten Bürgermeister Olaf Scholz, Wirtschaftssenator Frank Horch und der damalige Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer zum ersten Spatenstich an.
Wer sich über die Pläne der Planungs- und Baugesellschaft DEGES schlau machen möchte, findet hier Informationen. Auf Fragen und Anmerkungen wollen die Mitarbeiter in Wilhelmsburg am Mittwoch gezielt eingehen. Die Bürgersprechstunde beginnt um 17 Uhr und soll um 18 Uhr wieder enden.
(atw)
[tweetbutton]
Schreibe einen Kommentar