Zwei Zollbeamte haben im Wilhelmsburger Reiherstiegviertel auf einen Autofahrer geschossen. Die Schüsse fielen in der Nacht zu Mittwoch gegen 3:00 Uhr in der Mannesallee, wie die Hamburger Staatsanwaltschaft auf Nachfrage von WilhelmsburgOnline.de bestätigt. Die Tat geschah offenbar im Zusammenhang mit einer Fahrzeugkontrolle.
Vier Schüsse feuerten die beiden Zollbeamten laut Staatsanwaltschaft ab – drei davon trafen den Mann. Wie schwer er dabei verletzt wurde, ist noch nicht bekannt. Nach ersten Eindruck soll er nicht in Lebensgefahr gewesen sein. Ein eindeutiger Befund sei aber erst nach gründlicher ärztlicher Untersuchung möglich, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Der angeschossene Mann wurde mit dem Krankenwagen abtransportiert.
Wie es zu der Tat kam, ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch weitgehend unklar. Offenbar war der Autofahrer nach einer Verfolgungsjagd in der Mannesallee gestoppt worden. Was der Zoll von ihm wollte und wieso er geflüchtet war, konnte die Sprecherin noch nicht sagen. Auch die Einzelheiten des Vorfalls in der Mannesallee werden noch untersucht.
Interne Ermittlungen laufen – auch Opfer steht unter Verdacht
Zwei Stellen versuchen nun, den Fall zu klären: Das Dezernat interne Ermittlungen, das der Innenbehörde direkt untersteht, ermittelt gegen die beiden Zollbeamten. Hier soll geprüft werden, was die Beamten zum Schießen veranlasste und ob ihr Verhalten möglicherweise rechtswidrig war. Auch gegen den Autofahrer liegt ein Anfangsverdacht vor. Mit ihm beschäftigt sich nun das Landeskriminalamt (LKA).
von Annabel Trautwein
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